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Links: Darstellung des OJ 287-Binärsystems, bestehend aus zwei supermassereichen Schwarzen Löchern, die sich mit einer Periode von etwa 12 Jahren umkreisen. Das primäre Schwarze Loch liegt im Brennpunkt der exzentrischen Umlaufbahn des sekundären Schwarzen Lochs. Das primäre Schwarze Loch ist von einer Akkretionsscheibe umgeben, deren zentraler Teil bis zu einem Abstand von einigen Schwarzschildradien vom Schwarzen Loch aufgrund der Spin-Bahn-Wechselwirkung relativ zur Hauptscheibe geneigt ist. Der primäre Jet steht senkrecht zur Scheibe. In der Abbildung ist das sekundäre Schwarze Loch in zwei verschiedenen Umlaufphasen dargestellt. Seine Akkretionsscheibe ist parallel zur Hauptakkretionsscheibe orientiert und ihr Jet steht senkrecht zur Hauptscheibe (dargestellt als gestrichelter Jet). Wegen der hochrelativistischen Dynamik des OJ 287-Binärsystems erscheint der sekundäre Jet jedoch in Richtung der Umlaufbewegung geneigt, sodass sich seine Richtung ständig ändert. In dieser Darstellung verläuft die Umlaufbewegung des Systems gegen den Uhrzeigersinn.
Rechts: Ausschnitt eines hochaufgelösten (40 x 12 µas) Radiobildes des Blazars OJ 287, das bei einer Frequenz von 22 GHz mit dem Weltraumobservatorium RadioAstron in Kombination mit bodengebundenen Radioteleskopen aufgenommen wurde (Gomez et al. 2022, ApJ 924, 16). Die beiden unteren hellen Streifen sind die von den beiden Schwarzen Löchern detektierte Radiostrahlung. Der untere Streifen stammt vom primären, der darüber liegende Streifen vom sekundären Schwarzen Loch und der oberste Streifen von dessen Jet. Die sichtbare Elongation der einzelnen Komponenten ist nicht real, sondern entspricht der Punktbildfunktion des verwendeten Beobachtungssystems.
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Seit 1962 betreibt das AIU die Universitäts-Sternwarte Großschwabhausen, die sich etwa 10 km westlich von Jena auf einer Hochfläche in der Nähe des Dorfes Großschwabhausen befindet. Der Standort der Sternwarte bietet für mitteleuropäische Verhältnisse sehr gute Beobachtungsbedingungen für die optische Astronomie (SSky ~ 21.3 mag/arcsec²). Die Universitäts-Sternwarte ist mit einem 90 cm Spiegelteleskop, einem 25 cm Cassegrain, sowie einem 20 cm Achromat von Zeiss Jena ausgestattet.
Das 90 cm Teleskop kann entweder als Schmidt-Kamera mit einer freien Öffnung von 60 cm bzw. als Nasmyth-Teleskop mit voller Öffnung genutzt werden. Momentan wird die Schmidt-Teleskop-Kamera (STK) im Schmidt-Fokus bzw. der Glasfaser-gekoppelte Échelle-Spektrograph FLECHAS im Nasmyth-Fokus des 90 cm Teleskops betrieben. Zwei weitere CCD-Kameras und eine CMOS-Kamera stehen am 25 cm Cassegrain (CTK-II) und am 20 cm Achromat (RTK & PlanetCam) für den nächtlichen Beobachtungsbetrieb zur Verfügung.
In jeder klaren Nacht werden die Instrumente der Universitäts-Sternwarte für die astronomische Forschung eingesetzt. Neben der Forschungstätigkeit ermöglicht die Sternwarte auch Studierenden der Universität Jena eine praxisnahe Ausbildung in Astronomie.
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