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Vielfach läßt sich eine zu ermittelnde Größe nicht direkt bestimmen. Sie
muß vielmehr indirekt aus einer Anzahl
von unabhängig voneinander zu
messenden Größen erschlossen werden. Der Einfachheit wegen sei zunächst
angenommen, daß
sei, daß also die zu ermittelnde Größe
von
zwei unabhängigen Beobachtungsgrößen
und
abhängt:
 |
(16) |
Für
mögen
, für
Beobachtungen vorliegen. Damit
berechnen sich die Mittelwerte zu
 |
(17) |
Mit den scheinbaren Fehlern
 |
(18) |
erhält man für die Standardabweichungen
 |
(19) |
Setzt man die Werte
und
in (16) ein, so erhält
man mit
(18)
Die Taylor-Reihenentwicklung, die man nach dem linearen Glied abbricht,
ergibt
 |
(20) |
Dabei bedeuten
und
die partiellen Ableitungen von
genommen für die Werte
und
.
Zur Ermittlung des arithmetischen Mittels
bestimmt man zunächst
und danach
 |
(21) |
Dies läßt sich mit (20) umschreiben in
woraus sich
und unter Beachtung von (13)
 |
(22) |
ergibt. Den gesuchten Mittelwert
von
erhält man also einfach
dadurch, daß man in
die Mittelwerte
und
einsetzt.
Zur Berechnung der Standardabweichung
der
-Werte
definiert
man analog zu (10) scheinbare Fehler
Damit erhält man nach (15)
und unter Beachtung von (20) und (22)
Nach der Ausmultiplikation ergibt sich, wenn man
woraus man
erhält. Bei genügend großen
und
kann man
und
setzen, so daß sich unter Beachtung von
(13)
ergibt, was sich mit (19) endgültig in
 |
(23) |
umschreiben läßt. Damit ist die Rechenvorschrift zur Ermittlung der
Standardabweichung
aus den Standardabweichungen
und
gefunden. Die Beziehung (23) zeigt, wie sich Fehler in den
Beobachtungsgrößen
und
auf die Unsicherheit der gesuchten
Größe
auswirken. Dieses Fehlerfortpflanzungsgesetz für die
Standardabweichungen läßt sich sofort auf den Fall erweitern, daß die
Größe
von
Beobachtungsgrößen
abhängt,
 |
(24) |
Aus (22) folgt
 |
(25) |
und aus (23)
 |
(26) |
Aus (23) bzw. (26) läßt sich abschätzen, welcher Summand (welche
Beobachtungsgröße) den Hauptbeitrag zum Gesamtfehler leistet. Man muß
versuchen, die Unsicherheit speziell dieser Beobachtungsgröße - etwa durch
eine erhöhte Anzahl von Beobachtungen - möglichst herabzudrücken.
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Juergen Weiprecht
2002-10-29